Der frühere EKD-Ratsvorsitzende, Altbischof Wolfgang Huber, hat die evangelische Kirche
gemahnt, ihre Reformbemühungen auf Wesentliches zu konzentrieren. Sie solle bei den
Menschen Gottvertrauen wecken oder erneuern, den Geist der Nächstenliebe lebendig
halten und junge Leute anleiten, von ihrer Religionsfreiheit einen verantwortlichen
Gebrauch zu machen. Diese Ansicht äußerte der Theologe im Interview mit einem Internetdienst.
Außerdem seien glaubwürdige Gottesdienste, eine starke Diakonie und ein guter Religionsunterricht
wichtig. Zur Frage, wie man einen persönlichen Gott verkünden könne, verwies Huber
darauf, dass viele Menschen im Vertrauen zu Gott ihr Leben führten. Dieses Vertrauen
sei etwas anderes als das Fürwahrhalten biblischer Berichte. Die Erfahrung von Gottes
Gnade sei eine entscheidende Quelle für Zuversicht. Huber war früher evangelischer
Bischof von Berlin und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschlands.