Das Amtsgericht Regensburg hat erneut einen Strafbefehl wegen Volksverhetzung gegen
den Holocaust-Leugner Richard Williamson erlassen. Der Bischof der Piusbruderschaft
habe den Mord an Juden während der Nazi-Diktatur verharmlost, teilte das Gericht am
Donnerstag mit. Der Anwalt von Williamson kündigte einen erneuten Einspruch gegen
den Strafbefehl an. Damit dürfte der Fall abermals den Weg durch mehrere Gerichtsinstanzen
nehmen und könnte am Ende möglicherweise vor dem Bundesverfassungsgericht landen.
Williamson hatte 2008 im Interview mit einem schwedischen Fernsehsender den Mord an
sechs Millionen Juden durch die Nazis und die Existenz von Gaskammern bestritten.
Exakt zu der Zeit, als das Interview veröffentlicht wurde, gab der Vatikan die Aufhebung
der Exkommunikation von Williamson und drei weiterer Bischöfe der Piusbruderschaft
bekannt. Papst Benedikt XVI. hatte jedoch von den Interviewäußerungen nichts gewusst.