In Russland soll der umstrittene Film „Die Unschuld der Muslime“ auf eine so genannte
„Schwarze Liste“ gesetzt werden. Das Tribunal von Tverskoi, einem Distrikt der Hauptstadt
Moskau, hat den Film, der in mehreren muslimischen Gemeinden vor allem der arabischen
Welt eine Welle der Gewalt ausgelöst hat, als „extremistisch“ bezeichnet. Der Film
fördere die religiöse Intoleranz, so das Tribunal weiter. Ab November soll in Russland
ein neues Mediengesetz in Kraft treten. Der Zugriff auf diesen Film, aber auch andere
als blasphemisch eingestufte Inhalte, insbesondere via Internet, soll damit erschwert
werden. Die russisch-orthodoxe Kirche hatte in den vergangenen Monaten Blasphemie
in einem Dokument verurteilt; im russischen Parlament ist außerdem ein Gesetzesentwurf
vorgelegt worden, der die Verschärfung der Strafen für „Verletzungen des Glaubens
und der religiösen Gefühle“ vorsieht.