Die Regierung in Manila und muslimische Rebellen stehen kurz vor einem vorläufigen
Friedensabkommen. Das meldet die Nachrichtenagentur ap. Gespräche zwischen beiden
Seiten im malaiischen Kuala Lumpur stünden unmittelbar vor dem Durchbruch. Seit Jahrzehnten
kämpfen etwa 11.000 islamische Rebellen im Süden der Philippinen für die Unabhängigkeit.
Der Konflikt hat mehr als 120.000 Menschenleben gefordert. Zu den in Kuala Lumpur
getroffenen Absprachen gehört offenbar die Einrichtung einer muslimisch geprägten
Verwaltung der Region bis zum Jahr 2015 sowie ein abschließender Friedensvertrag bis
2016; dann geht die Amtszeit von Präsident Benigno Aquino zu Ende. Die Muslimrebellen
kündigten allerdings an, sie würden bis zu einem endgültigen Friedensvertrag noch
nicht ihre Waffen niederlegen. Schon im Jahr 2008 hatte es einmal einen Durchbruch
zu einem vorläufigen Friedensabkommen gegeben; dieses wurde allerdings vom Obersten
Gericht als „nicht verfassungskonform“ bezeichnet und verworfen.