Die Bischöfe bitten die Katholiken im Land um Solidarität mit den Menschen im besetzten
Norden. Seit März sind zwei Drittel von Mali in der Hand von islamistischen Gruppen,
die dort unter anderem das islamische Recht der Scharia in strenger Form anwenden.
In einer Erklärung, die im malischen Fernsehen verlesen wurden, ruft die Bischofskonferenz
dazu auf, den Menschen im Norden auf alle mögliche Weise zu helfen. Mali brauche dringend
„eine Kultur des Friedens, Solidarität mit den Opfern der Nordkrise und eine Rückkehr
zur Stabilität“. Die Regierung in Bamako wird von den Bischöfen aufgefordert, darauf
zu achten, dass die Bildung eines Religionsministeriums nicht durch die Hintertür
den weltlichen Charakter des Landes gefährde. Die malische Zeitung „Le Combat“ sieht
in diesem Religionsministerium die „Hauptsorge“ der malischen Bischöfe. Alle höheren
Verantwortlichen des neuen Ministeriums seien Muslime, als ob das Ministerium „eigens
für sie geschaffen worden wäre“, so die Zeitung. – Die US-Regierung erwägt derweil
laut Medienberichten Drohnenangriffe auf radikale Islamisten im Norden von Mali. Der
Anti-Terror-Berater von Präsident Barack Obama prüfe zusammen mit dem Außenministerium
und dem Pentagon die Möglichkeit, Kämpfer des nordafrikanischen al-Quaida-Ablegers
zu attackieren. Das Weiße Haus dementierte die Berichte nicht, nannte aber auch keine
Details.