2012-10-03 11:53:55

D: Kritik an der Bundeswehr


Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Pastor Renke Brahms aus Bremen, kritisiert die aus seiner Sicht „aggressive“ Nachwuchswerbung der Bundeswehr. Nach den jüngsten Medienberichten über Ferien-Camps für Jugendliche sei das Maß für ihn voll. Es sei keine Frage, dass alle Unternehmen und gesellschaftlichen Institutionen perspektivisch Strategien gegen den Fachkräftemangel entwickeln müssten. Er vertrete jedoch den Standpunkt, dass Jugendliche über alle Aspekte eines Berufsbildes informiert werden sollten, damit sie eine unabhängige Entscheidung treffen könnten. Immerhin handele es sich dabei um eine Entscheidung, die sich auf das gesamte weitere Leben erheblich auswirke. „Es ist nicht seriös“, so Brahms, „wenn die Bundeswehr Minderjährige anspricht und ihnen den Beruf des Soldaten als Abenteuerurlaub schildert“. So gehe sie aber vor, wenn sie 16-jährigen Schulabgängern systematisch Werbung per Post zuschicke oder ihnen in den sozialen Medien Abenteuer-Camps verspreche. „Ich habe mit zahlreichen Eltern gesprochen, die – wie ich finde zu Recht – verärgert sind, dass ihren Kindern ungeprüft vermeintlich verlockende Karrierechancen angeboten werden.“ In dem Rekrutierungsmaterial gehe es um guten Verdienst, Aufstiegsmöglichkeiten und Führungsverantwortung. „Nur am Rande oder gar nicht ist von Auslandseinsätzen die Rede, vom Töten oder der Gefahr für das eigene Leben und die seelische Gesundheit ganz zu schweigen.“

(pm 03.10.2012 sk)








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