Auch immer mehr religiöse
Stätten und Kulturgüter tragen Spuren des Konfliktes in Syrien. Die Franziskanergemeinschaft
im Land berichtete am Montag, bei Kampfhandlungen in Aleppo seien bereits Ende August
das Kloster und ein weiteres Gebäude beschossen und beschädigt worden. Verletzte habe
es dabei aber nicht gegeben. Die Lage in Aleppo beschrieben die Ordensleute, die über
35 Tage ohne Telefon und Internet gewesen seien, als zunehmend schwierig. In der Altstadt
liegen weite Teile des historischen Basars in Schutt und Asche. Georg Röwekamp, Geschäftsführer
von „Biblische Reisen“, sieht den christlichen Tourismus nach Syrien auf Jahre hin
versiegt. Im Moment seien touristische Reisen in das Land schlichtweg unmöglich. Röwekamp
sagte im Gespräch mit dem Domradio Köln:
„Zunächst einmal gilt natürlich
wirklich festzuhalten, dass alle menschlichen Opfer weitaus schlimmer sind als jedes
kulturelle Opfer. Aber natürlich ist es so, dass diese Kämpfe unwiederbringliche Schäden
anrichten. Gerade der Basar in Aleppo war weltweit der größte zusammenhängende Basarkomplex,
wir sprechen von zwölf Kilometer Basarstraße. Syrien ist unglaublich reich an kulturellen
Schätzen, sie sind unbekannter als in vielen der Nachbarländer, aber man muss eben
fürchten, nach allem, was wir hören, dass auf diese Dinge in den gegenwärtigen Kämpfen
überhaupt keine Rücksicht genommen wird.“
In Syrien gibt es mehrer Weltkulturerbestätten,
darunter die Altstadtbereiche von Aleppo, Damaskus und Bosra sowie die Ruinen von
Palmyra.