Der Terrorangriff auf eine Kirche in Nairobi hat ein zweites Todesopfer gefordert.
Am Sonntag erlag ein weiteres Kind seinen Verletzungen, teilte das Rote Kreuz mit.
Von den acht verletzten Kindern hängen zwei immer noch „zwischen Leben und Tod“. Unbekannte
hatten eine anglikanische Kirche im Stadtviertel Pangani mit einer Granate angegriffen,
als dort gerade ein Kindergottesdienst gefeiert wurde. Die Behörden vermuten, dass
Mitglieder der islamistischen Shabab-Milizen hinter dem Angriff stecken. Kenianische
Friedenstruppen hatten erst Ende vergangener Woche im Nachbarland Somalia die Stadt
Kismayo von den Shabab-Milizen erobert. Am Sonntag Nachmittag griffen aufgebrachte
Christen im Pangani-Viertel von Nairobi die Wohnungen mehrerer Somalier an; nach Agenturberichten
warfen sie Steine auf die Gebäude.
„Es gibt keinen Religionskrieg in Kenia,
doch die Christen sind angesichts der Attentate auf ihre Kultstätten verzweifelt.“
Das erfuhrt die Nachrichtenagentur fides aus kirchlichen Kreisen in Nairobi, die aus
Sicherheitsgründen anonym bleiben wollen. Das Attentat sei gezielt auf einen Raum
verübt worden, in dem Religionsunterricht stattfindet. „Man wollte also Kinder treffen.“
Unter der kenianischen Bevölkerung wachse das Gefühl der Unsicherheit, „da stets neue
Flüchtlinge in das Land kommen, nicht nur aus Somalia, sondern auch aus Südsudan und
Äthiopien, die vor Hungersnot und Kriegen fliehen“.