D: Lehmann, „Konzile nur in dringlichen Situationen nötig“
Gegen Forderungen nach häufigeren Konzilen hat sich der Mainzer Kardinal Karl Lehmann
gewandt. „Konzile dürfen nur in dringlichen Situationen durchgeführt werden, wenn
die Lehre und Praxis der Kirche grundlegend auf dem Spiel steht“, betonte Lehmann
in einem Interview des Internetportals katholisch.de. Heute gebe es viele andere Formen
der Meinungsbildung unter den Bischöfen, so der Mainzer Bischof. Mit Blick auf
das anstehende Jahr des Glaubens äußerte sich Lehmann skeptisch: Sie würden oft zu
spät angesagt, laufen während eines Jahres schnell ab und werden selten wirklich nachgearbeitet.
Das Mitleben mit der Kirche, besonders auch im Reigen eines Kirchenjahres, mit allen
Höhen und Tiefen, sei für ihn wichtiger als schnell vergängliche Höhepunkte. Zu
dem auf mehrere Jahre angelegten Dialogprozess in der deutschen katholischen Kirche
meinte Lehmann, dieser könne im bevorstehenden „Jahr des Glaubens“ eine „lebendige
religiöse und spirituelle Mitte finden, die alles trägt“. Der Dialog sei „die unersetzliche
Form der Zusammenarbeit heute in der Kirche“.