Mehrere koptische Familien sind nach Todesdrohungen mutmaßlicher Islamisten aus dem
Ort Rafah im Nordsinai geflohen. Laut ägyptischen Medienberichten vom Freitag hatten
Unbekannte Schüsse auf ein koptisches Geschäft abgegeben. Zuvor seien Flugblätter
aufgetaucht, in denen Kopten aufgefordert wurden, die Stadt binnen 48 Stunden zu verlassen.
Bereits 2011 war die Kirche von Rafah Ziel mehrerer Anschläge. Angreifer plünderten
das Gotteshaus, zerstörten Einrichtungsgegenstände und legten Feuer. Wie viele Familien
Rafah unter dem Eindruck der jüngsten Drohungen verlassen haben, wurde zunächst nicht
bekannt. Der zuständige Regionalgouverneur sagte den Berichten zufolge zu, koptische
Familien bei einem Wechsel in die nahe gelegene Stadt el-Arish zu unterstützen. Anfang
August kam es in Dahschur 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo zu gewalttätigen
Ausschreitungen zwischen Muslimen und Christen. Zahlreiche Personen wurden verletzt;
120 koptische Familien flüchteten.