Italien: Bischöfe rufen zu Neugründung der Parteien auf
Italiens katholische Bischöfe haben zu einer „Neugründung der Parteien“ aufgerufen.
Hintergrund ist der jüngsten Korruptionsskandale in der Politik. Die Politik müsse
imstande sein, die Anliegen des Landes zu vertreten, und dürfe nicht von Personen
gemacht werden, „die sich nicht um das Gemeinwohl, sondern nur um ihre privaten Interessen
sorgen“, sagte ihr Generalsekretär Bischof Mariano Crociata am Freitag in Rom. Diese
Forderung richte sich an alle politischen Kräfte des Landes. Die Präsidentin der Region
Latium, Renata Polverini von Silvio Berlusconis Partei „Volk der Freiheit“ (PdL),
war am Montag nach massiven Korruptionsvorwürfen gegen die Regionalfraktion ihrer
Partei und ihre eigene Person zurückgetreten. Vor allem der Fraktionsvorsitzende Franco
Fiorito soll für die Fraktion im großen Stil Gelder für private Zwecke missbraucht
haben. Gegen den Präsidenten der Lombardei, Roberto Formigoni (PdL), ermittelt die
Mailänder Staatsanwaltschaft seit Juni wegen des Verdachts auf Korruption und illegaler
Parteienfinanzierung. Crociata äußerte sich zum Abschluss der Herbsttagung des Ständigen
Rates der Bischofskonferenz. In seiner Eröffnungsrede hatte der Vorsitzende der Bischofskonferenz,
Kardinal Angelo Bagnasco, am Montag ein „unmoralisches Verhalten in den Regionen“
verurteilt, das die Leute nicht vergessen würden.