Die Französische Bischofskonferenz hat ein Grundlagenpapier zum Thema Ehe und Familie
veröffentlicht. Es heißt „Ehe auch für Personen desselben Geschlechts, wir eröffnen
die Debatte!“ Das zielt auf die neue sozialistische Regierung, die Partnerschaften
von zwei Personen desselben Geschlechts mit der traditionellen Ehe gleichsetzen will.
Auf etwa zehn Seiten erklärt der Familienrat der Bischöfe, warum das aus kirchlicher
Sicht nicht geht: Eine solche Schwächung des klassischen Eheverständnisses hätte negative
Auswirkungen auf die Kinder, auf das Gleichgewicht in den Familien und auf den sozialen
Zusammenhalt in der Gesellschaft, so das Papier. Es argumentiert bewußt nicht nur
von einem religiösen Standpunkt, sondern von einem gesamtgesellschaftlichen Standpunkt
aus. Die Autoren des Papiers sehen „eine Verbindung zwischen Ehe und Fortpflanzung,
zwischen treuer Liebe zwischen Mann und Frau und der Geburt eines Kindes. Für Kinder
sei die „Lesbarkeit“ ihrer biologischen Herkunft „ausgesprochen wichtig“.
Der
Text erteilt jeder Diskriminierung von Homosexuellen eine Absage, besteht aber auf
der Komplementarität von Mann und Frau. „Nur bei der Liebe zwischen Mann und Frau
führt die Offenheit auf den anderen zur Geburt neuen Lebens – das ist ein wichtiger
Punkt, der heute oft verschwiegen wird“. Auch die Rechte der Kinder gerieten heute
oft ins Hintertreffen: „Ein Kind hat, soweit möglich, ein Recht darauf, seine Eltern
zu kennen und von ihnen erzogen zu werden.“ Gesetze dürften „über den Ursprung des
Lebens nicht hinweglügen“: „Wie kann man eine Adoption erlauben, die die eigentliche
Herkunft verschweigt und behauptet, das Kind sei von seinen Adoptiveltern geboren
worden? Sollen wir einem Kind weismachen, es sei von zwei Männern bzw. von zwei Frauen
geboren worden? Die juridischen Komplikationen wären immens. Unser ganzes Rechtssystem
fusst auf der Unterscheidung zwischen den Geschlechtern.“