Die katholische Kirche in Nicaragua wirft Staatspräsident Daniel Ortega Machtmissbrauch
vor. Das politische Leben im Land sei „dominiert von einem autokratischen und machtmissbräuchlichen
Stil der Autoritäten“, heißt es in einem Offenen Brief von Managuas Weihbischof Silvio
Baez, aus dem die Tageszeitung La Prensa zitiert. Weiter heißt es darin, die regierenden
Politiker in Nicaragua arbeiteten mit allen Mitteln an einer Konzentration und Sicherung
ihrer Macht. Die Präsidentschaftswahlen 2011 hatte Ortega unter umstrittenen Umständen
für eine weitere Amtszeit gewonnen; seine erneute Kandidatur war von der Verfassung
nicht gedeckt. Ortega setzte sie per Dekret durch. Vor wenigen Tagen erklärte seine
Ehefrau Rosario Murillo, Ortega wolle auch 2016 wieder Präsident werden.