Eine zeitgenössische
„Kirchenoper“, aufgeführt im Garten der päpstlichen Sommerresidenz Castelgandolfo,
gönnt sich Benedikt XVI. am Mittwochabend. Das Bühnenwerk handelt von Augustinus,
dem Lieblingsheiligen des Papstes, und ist eine dezidiert zeitgenössische Komposition
mit 17 Solisten und Chor. Die Aufführung ist ein Geburtstagsgeschenk an den Papst,
gewidmet von der Diözese Würzburg unter Bischof Friedhelm Hoffmann, der in der Bischofskonferenz
für Kunst zuständig ist. Der Komponist Wilfried Hiller sagte uns über sein Werk „Augustinus,
ein klingendes Mosaik“:
„Klingendes Mosaik heißt es, weil dieser Mensch Augustinus,
der dann zum Heiligen Augustinus wird – der war mir vor Augen in seinem Umfeld, wie
er gelebt und was er geschrieben hat, und was er usn zu sagen hat. Aus diese nverschiedenen
Texten ist ein Mosaik geworden, das zuerst vom literarischen her kam. UNd der Mensch
augustinus, diese beiden Facetten kommen in dem Stück heraus.“
„Das Stück
beginnt im heidnischen Rom, auch das passt wunderbar hierher, im geradezu krachenden
Fortissimo, und es endet in der totalen Stille. Am Schluss sprechen die Voces, die
die Stimme von Augustinus symbolisieren, einen Text: Groß bist du Herr, und hoch zu
preisen, groß deine Macht und deine Weisheit unermesslich. Wer Gott sucht, wird ihn
finden, und wer ihn findet, wird ihn bekennen. Und die sechs Männer gehen durch den
Kirchenraum, morgen in Castelgandolfo durch den Garten, und rezitieren diesen Text
in verschiedenen Sprachen, erst Latein, dann italienisch, spanisch, japanisch, polnisch
undsofort. Es wird immer leiser und leiser und am Schluss ist der Text in Gebärdensprache.
In der totalen Stille. Dieses Zusichkommen, diese Stille die wir brauchen!“
Die
Aufführung der Augustinus-Oper bettet sich in den Rahmen eines mehrtägigen Augustinus-Symposiums
in Rom, das an diesem Dienstag begonnen hat.