2012-09-24 12:28:40

Mali: Scharia im ganzen Land?


Der Einfluss von Islamisten in Mali wächst nach Informationen der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (GfbV) gefährlich an. Ihnen gehe es um die Ausdehnung des islamischen Rechts, der Scharia, auf das ganze Land, teilte die Menschenrechtsorganisation am Montag in Göttingen mit. Die Islamistengruppe MUJAO habe dies am Wochenende zur Bedingung für Friedensverhandlungen mit der Regierung erklärt. Die MUJAO, al-Quaida im Maghreb und die mit ihnen verbündete radikal-islamische Gruppe Ansar Dine kontrollieren seit dem Frühsommer 2012 die nördliche Landeshälfte Malis. Dort komme es seitdem aufgrund von Scharia-Vorschriften immer öfter etwa zu Amputationen als Strafe für Diebstahl und zu Einschränkungen bei den Frauenrechten. Allein in der Stadt Gao drohten mehr als 80 Inhaftierten Amputationen von Gliedmaßen. Außerdem wurde Ende Juli in der Stadt Aguelhok ein unverheiratetes Paar gesteinigt, das zwei kleine Kinder hinterlässt. 90 Prozent der Menschen im Norden Malis sind Muslime. Der dort praktizierte Islam galt jedoch immer als gemäßigt. Der Schleierzwang für Frauen und das islamische Alkoholverbot wurden in der Vergangenheit locker gehandhabt.

(gfbv 24.09.2012 sk)








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