Großbritannien: Anglikanische Kirche kritisiert Bankenwesen
Die anglikanische Kirche in Großbritannien übt Kritik am Bankenwesen des Landes. Das
System korrumpiere seine Mitarbeiter, heißt es in einer Stellungnahme der „Church
of England“ an die Kommission für Bankenstandards im Parlament, aus der die Londoner
Zeitung „Sunday Times“ zitiert. Demnach moniert die Kirche eine gravierende Erosion
moralischer Werte und Vorstellungen im Bankengewerbe. Es gehe nicht mehr um die Frage,
ob das System geeignete Methoden habe, um „faule Äpfel“ im Angebot zu finden und zu
entfernen, sondern um die Frage, ob nicht die „ganze Apfelbaumplantage neu angepflanzt
werden“ müsse. Die Kirche räumt dem Bericht zufolge in ihrer Stellungnahme ein, dass
im Bankengewerbe viele Menschen mit persönlich hohen moralischen Standards ihren Beruf
ausübten und ausüben wollten. Das Problem im heutigen Finanzsektor liege aber weniger
darin, ob und inwieweit das Personal seinen individuellen Wertvorstellungen folgen
könne, sondern im Gesamtkontext des jeweiligen Geldinstituts, das solche Standards
„fördern, unterstützen oder eben auch unterminieren“ könne. (kna 23.09.2012 pr)