2012-09-23 13:14:23

Benedikt XVI.: „Die ersten dienen“


RealAudioMP3 Nur durch Dienen und durch eine tiefe Bekehrung können wir Gott wirklich folgen. Daran hat der Papst an diesem Sonntag beim Angelus-Gebet in Castelgandolfo erinnert. Ausgehend vom Markusevangelium legte der Papst seinen Zuhörern am Beispiel Jesu den Weg zu Gott durch absolute Selbstzurücknahme dar: Die Jünger hätten Jesus gar nicht verstanden, als dieser den eigenen Leidensweg vorhersah und damit eine Lehre der Demut verband, so der Papst. Sie hätten die Größe des Herrn in dessen Sich-Klein-Machen zu diesem Zeitpunkt mitnichten gesehen. Benedikt XVI.:

„Was sagt uns dies alles? Es erinnert uns, dass Gottes Logik immer ,anders’ ist als unsere, wie es Gott selbst durch den Mund des Propheten Jesaja offenbart. ,Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege‘ (Jes 55,8). Deshalb erfordert die Folge des Herrn von uns allen eine tiefe Bekehrung, eine Veränderung in unser Art zu denken und zu leben, sie erfordert, das Herz dem Zuhören gegenüber zu öffnen, um sich innerlich erleuchten und verändern zu lassen.“

Der Stolz sei ein Grundmerkmal, in dem sich der Mensch von Gott unterscheide, führte der Papst aus:

„In Gott gibt es keinen Stolz, denn er ist die totale Fülle und ganz Lieben und Leben-Schenken. Der Stolz ist hingegen innerlich verankert und braucht konstante Aufsicht und Reinigung. Wir, die wir klein sind, hoffen groß zu erscheinen, wollen die ersten sein, während Gott, der wirklich groß ist, nicht davor scheut, sich klein und zum Letzten zu machen.“
In seinen französischsprachigen Grußworten ging der Papst auch noch einmal auf seine wenige Tage zurückliegende Libanonreise ein:
„Liebe französischsprachige Pilger, ich danke euch von ganzem Herzen für euer Gebet, das das gute Gelingen meiner apostolischen Reise in den Libanon begleitet hat, und für euer Gebet auch für den gesamten Nahen Osten. Ich bete weiter für die Christen im Nahen Osten, für den Frieden und den gelassenen Dialog der Religionen.“

Den deutschsprachigen Pilgern sagte der Papst:

„Im heutigen Evangelium hören wir, wie Jesus die Jünger über etwas belehrt. Er kündigt sein Leiden und seinen Sühnetod an und spricht aber auch von seiner Auferstehung. Die Jünger begreifen den Sinn seiner Worte nicht, heißt es (vgl. Mk 9,31f.). Auch wir müssen immer wieder das Geheimnis Christi, das Geheimnis des Kreuzes tiefer verstehen lernen. Wer dem Herrn sein Herz öffnet und sich vom Erlösungswerk Christi beschenken lässt, für den sind Leid, Krankheit und Tod nicht mehr das Ende. Er weiß sich mit Christus verbunden, und wer zum Herrn gehört, hat Anteil an seiner Auferstehung und am ewigen Leben. Ich wünsche euch allen einen gesegneten Sonntag.“
(rv 23.09.2012 pr)








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