Das Christentum hat den Islam in Afrika numerisch überholt und ist nun die zahlenmäßig
stärkste Religion auf dem afrikanischen Kontinent. Das ergibt sich aus neuen Zahlen,
die am Freitag auf einem Kongress an der Universität al-Jadida in Marokko vorgestellt
wurden. Die Zahlen stammen vom internationalen Studienzentrum über neue Religionen,
kurz Cesnur, und gehen von 46,53% Christen in Afrika aus. Diesen stünden 40,46% Muslime
gegenüber. Fast zwölf Prozent der Afrikaner hingegen bekennen sich nach Cesnur-Angaben
zu Naturreligionen. Von 59 afrikanischen Ländern haben 31 eine christliche Bevölkerungsmehrheit,
21 hingegen eine muslimische. In sechs afrikanischen Staaten herrschen die traditionellen
Religionen vor. 1900 habe es zehn Millionen Christen in Afrika gegeben, heute liege
ihre Zahl bei fünfzig Millionen. Machten die Afrikaner im Jahr 1900 nur zwei Prozent
der Christen weltweit aus, so betrage ihr Anteil global gesehen nun zwanzig Prozent.
In zehn Jahren wird Afrika der numerisch stärkste christliche Kontinent sein, noch
vor Europa und Amerika, so Cesnur. Das werde auf Dauer „das Gesicht Afrikas, aber
auch des Christentums verändern.“