2012-09-22 14:35:50

Kardinal Kasper: Konzil ununmkehrbar


Die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils hinsichtlich Liturgie, Ökumene, Laienmitwirkung und Menschenrechte sind unumkehrbar. Diese Auffassung vertrat Kardinal Walter Kasper als Hauptreferent bei den steirischen Pfarrerwochen im österreichischen Seggauberg. Auch wenn es in der Zeit nach dem Konzil „neben viel Licht auch Schatten“ gäbe, habe es eine Dynamik ausgelöst, die nicht mehr rückgängig gemacht werden könne und dürfe. Dies hätten sowohl Papst Johannes Paul II. als auch Papst Benedikt XVI. unmissverständlich klargemacht, betonte der emeritierte Kurienkardinal und langjährige Präsident des Päpstlichen Einheitsrates. Kasper erwähnte, dass im Unterschied zu früher beim letzten Konzil keine formellen dogmatischen Beschlüsse gefasst wurden. Dies erkläre sich auch aus seiner Hauptintention: Es standen keine Irrlehren zur Debatte, vielmehr wollte Papst Johannes XXIII. den Glaubensschatz in die Welt von heute tragen. Dabei sei es dem Papst „nicht um eine simple Anpassung, sondern um die Aktualisierung des unaufgebbaren Gehalts des christlichen Glaubens“ gegangen, so Kasper.

Kardinal Kasper sagte, dass man „im Konzil keinen Mythos sehen soll“, der sich einmalig ereignet habe. Die Rezeption sei ein Prozess im Heiligen Geist. Viele Fragen wie die nach Gerechtigkeit, nach dem Leid und dem Tod seien letztlich relevanter als innerkirchliche Probleme. Um diese beantworten zu können, brauche es Glaubenswissen. Kardinal Kasper sprach daher von einer notwendigen „theozentrischen Wende“ in Theologie und Verkündigung.

(kap 22.09.2012 sk)








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