2012-09-17 13:17:33

Nuntius in Syrien: „Papstbesuch im Libanon hat uns bestärkt“


RealAudioMP3 „Meinen Frieden gebe ich euch“, diese Worte auf arabisch wiederholte der Papst bei seinem dreitägigen Libanonbesuch immer wieder. Das Dröhnen der Waffen, Hass und Kriegsgräuel müssten aufhören. Eindringlich rief der Papst die Völker des Nahen Ostens zu Frieden und einem Ende der Gewalt auf. Keine 100 Kilometer weiter weg von dem Ort, wo Benedikt XVI. seinen Friedensappell aussprach, befindet sich einer der schlimmsten derzeitigen Kriegsschauplätzen der Welt: Wie wurde die Papstreise im benachbarten Syrien wahrgenommen? Das haben unsere Korrespondenten den Nuntius in Damaskus gefragt. Erzbischof Mario Zenari hatte den Papstbesuch im Libanon direkt vor Ort miterlebt.

„Der ganze Besuch war eine große Überraschung mit vielen Emotionen. Ich denke, Benedikt XVI. hat die Herzen der syrischen Jugend gewonnen. Das gilt insbesondere für die Christen in Syrien aber auch für viele Andersgläubige. Die Jugend in Syrien fragt sich derzeit, wie sie aus der Gewaltsituation in ihrem Land ausbrechen können. Der Papst hat durch seine Worte die Nähe der Kirche bekundet und das hat alle in Syrien bestärkt, nicht aufzugeben.“

Bei seinem Besuch im Libanon wies der Papst auf die dramatische Lage der Syrer hin und er drücke seine – so sagte er wörtlich – „Bewunderung“ aus, wie mutig das syrische Volk sei.

„Der Papst unterscheidet nicht zwischen syrischen Christen oder Muslimen. Alle Syrer sind ihm wichtig. Es sind leider so viele Menschen betroffen, die seit Monaten unter so prekären Zuständen leben. Deshalb war es sehr schön und vor allem wichtig, dass der Papst das syrische Volk namentlich nannte.“

Derweil hat der Präsident der vom UNO-Menschenrechtsrat berufenen Untersuchungskommission für Syrien, Paulo Pinheiro, ein dramatisches Bild der Menschenrechtslage in Syrien gezeichnet. Die Menschenrechtsverletzungen hätten in den letzten Wochen massiv zugenommen, sagte er am Montag in Genf. Die Menschenrechtssituation in Syrien habe sich so stark verschlechtert, dass es schwierig sei, die Lage in einigen Worten zu beschreiben.

(rv/kna/agenturen 17.09.2012 mg)







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