Bei seiner Ankunft in Beirut am Freitagmittag um 12:45 Uhr römischer Zeit wurde der
Papst am Flughafen von den politischen und religiösen Vertretern des Landes empfangen.
Dort hielt Benedikt XVI. seine erste von insgesamt sechs längeren Ansprachen auf französischer
Sprache. Eine „kleinere“, siebte Rede wird er übrigens später – am Sonntag – bei der
Übergabe des postsynodalen Schreibens halten. Höhepunkt des ersten Reisetages ist
die Unterzeichnung des postsynodalen Schreibens in der griechisch-melkitischen Basilika
St. Paul in Harissa um 17:00 Uhr.
Am Samstag stehen für Benedikt XVI.
wichtige Einzeltreffen mit religiösen Vertretern des Libanon auf dem Programm: Nach
seiner Rede vor Vertretern aus Politik, Religion, Kultur und Gesellschaft um 10:00
Uhr trifft er noch im Präsidentenpalast von Baabda Vertreter der vier muslimischen
Gemeinschaften im Libanon, der Sunniten, Schiiten, Drusen und Alawiten. Am Nachmittag
besucht er das maronitische Patriarchat in Bkerke und Patriarch Butros Rai, bevor
er dort abends um 17:00 Uhr Tausende Jugendliche trifft. Unter den jungen Leuten werden
voraussichtlich Vertriebene aus Syrien sein. Möglicherweise kommt es auch zu einer
persönlichen Begegnung des Papstes mit einigen dieser syrischen Flüchtlinge.
Am
Sonntag wird der Papst eine große Freiluftmesse an der Küstenseite von Beirut
mit Gläubigen feiern, zu der mehrere hunderttausend Menschen erwartet werden. Benedikt
XVI. wird dabei das postsynodale Schreiben an die Teilnehmer der Nahostsynode im Vatikan
überreichen und den Angelus sprechen. Die Messe findet am selben Ort statt, an dem
Johannes Paul II. 1997 bei seinem Libanonbesuch betete. Benedikts Vorgänger hatte
seine Visite allerdings wegen der damals angespannten politischen Lage um drei Jahre
verschieben müssen. Auch beim aktuellen Papstbesuch werden die Sicherheitsvorkehrungen
hoch sein, sagte Vatikansprecher P. Federico Lombardi vor der Reise. Wegen der Spannungen
im Nord- und Südlibanon sei die Visite auf Beirut und Umgebung beschränkt. Zurück
in Rom erwartet wird der Papst am frühen Sonntagabend.