Papst unterzeichnet Exhortation: „Keine Angst, Christ zu sein“
Das neue Schreiben
Papst Benedikts zur Kirche im Nahen Osten erlaubt es, „über die Gegenwart nachzudenken,
um die Zukunft mit dem Blick Christi ins Auge zu fassen“. Mit diesen Worten brachte
Benedikt XVI. die Anliegen seines postsynodalen Schreibens „Ecclesia in Medio Oriente“
auf den Punkt. In der Basilika Sankt Paul in Harissa setzte er am Freitagabend seine
Unterschrift unter das Dokument. Es trägt den Namen „Ecclesia in medio Oriente“, Kirche
im Nahen Osten, und ist rund 100 Seiten lang.
In seiner Ansprache lobte Benedikt
den „Mut im Glauben“ der Christen im Nahen Osten, dankte ihnen für ihre „menschliche
Solidarität“ und würdigte die „Dynamik der kirchlichen und brüderlichen Gemeinschaft“.
Dann kam er auf das neue Dokument zu sprechen. Es enthalte biblische und seelsorgliche
Anregungen, lade ein zu geistlicher und ekklesiologischer Vertiefung, empfehle liturgische
und katechetische Erneuerung und rufe zum Dialog auf.
„Das Schreiben will
einen Weg skizzieren, um das Wesentliche wiederzufinden: die Nachfolge Christi, und
zwar in einem schwierigen und manchmal schmerzlichen Kontext.“
Der Papst
lud die Gläubigen dazu ein, „keine Angst zu haben, in der Wahrheit zu bleiben und
die Reinheit des Glaubens zu pflegen“. Es gehe darum, „konkrete Taten zu vollbringen,
die uns immer mehr Christus ähnlich machen, Taten, die den verschiedenen Kirchen helfen,
die Schönheit der ersten Gemeinde der Glaubenden widerzuspiegeln“. Außerdem wolle
das Dokument dazu beitragen, so der Papst, „den Glauben von dem zu reinigen, was ihn
unansehnlich macht, von allem, was den Glanz und das Licht Christi verdunkeln kann.“
„Das Schreiben öffnet für den echten interreligiösen Dialog, der auf dem
Glauben an den Einen Gott und Schöpfer gründet. Es möchte auch zu einer Ökumene beitragen,
die voll menschlichen, geistlichen und karitativen Eifers in der Wahrheit und Liebe
des Evangeliums fortschreitet, indem sie vom Gebot des Auferstandenen Kraft schöpft.“
„Ecclesia
in medio Oriente“ verarbeitet die Vorschläge der Bischofsversammlung, die vor zwei
Jahren zu diesem Thema im Vatikan stattfand. Am Sonntag überreicht Benedikt XVI. das
Schreiben nach einem Gottesdienst in Beirut an die katholischen Patriarchen des Nahen
Ostens und an die Vertreter der Bischofskonferenzen der Türkei und des Iran.