2012-09-13 13:00:30

Kardinal Bertone: „Botschafter des Friedens“


Der Papst reist als „Botschafter des Friedens“ in den Libanon. Das hat der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone im Interview mit der französischen Tageszeitung „Le Figaro“ vom Donnerstag bekräftigt. Benedikt XVI. werde den Katholiken im Nahen und Mittleren Osten durch seinen Besuch eine Botschaft der Hoffnung und der Ermutigung übermitteln, die sie in die Gesellschaft weitertragen sollten, sagte Bertone anlässlich der an diesem Freitag beginnenden Reise. Der Papst fordere mit seinem Besuch die Verantwortlichen in der Region sowie die internationale Gemeinschaft auf, sich gemeinsam für den Frieden einzusetzen, sagte Bertone. Als biblisches Land sei der Libanon der „ideale Ort, um der Welt zu zeigen, dass das friedliche Zusammenleben von Religionen keine Illusion ist“.

Zugleich betonte Bertone die guten Beziehung der katholischen Kirche zum Islam, die „nichts Konfrontatives“ an sich habe - das Gegenteil sei der Fall. Die Schwierigkeit bestehe darin, dieses Verständnis in die Bevölkerung zu tragen; diese sei teilweise fundamentalen Einflüssen ausgesetzt. Christen trügen zum Aufbau einer freien, versöhnten und gerechten Gesellschaft bei, betonte Bertone. Ihre Anwesenheit werde „von einem Großteil der Länder gewünscht“. Die Herausforderung sei nun, die Region erneut zu einer Wiege der Zivilisation, der Kultur und des Friedens zu machen. Die steigenden Spannungen in der Region hätten den Papst nicht entmutigt, sondern im Gegenteil in seinem Wunsch bestärkt, den Libanon zu besuchen, ergänzte der Kardinalstaatssekretär. Eine Absage der Reise habe nicht zur Debatte gestanden.

Bertone äußerte sich in dem Interview auch zu Syrien. Er wandte sich gegen die Kritik, dass die Christen in Syrien zu neutral seien und ihnen Mut fehle, sich zu positionieren. Die Position der Kirche sei nicht neutral, sie sei „einfach klar und deutlich: Gewalt ruft nichts als neue Gewalt hervor“, so Bertone. Gerade die syrischen Christen seien „ein Bezugspunkt, eine Brücke zwischen den Gemeinschaften“ gewesen, so der Kardinal weiter: „Sie wollten den Frieden und die Einheit zwischen allen Bürgern, unabhängig von Ethnie oder Religion.“

(kna/le figaro 13.09.2012 pr)








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