2012-09-13 14:31:30

D: Zollitsch kritisiert Antisemitismus


Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat den jüdischen Mitbürgern zum bevorstehenden Neujahrsfest Rosch haSchanah gratuliert, das am kommenden Montag gefeiert wird. In seiner Grußbotschaft kritisiert Erzbischof Zollitsch die jüngsten antisemitischen Angriffe auf Juden in Deutschland. „Der brutale Anschlag auf Rabbiner Daniel Alter, begangen vor den Augen seiner kleinen Tochter, hat uns alle schockiert und empört“, so Erzbischof Robert Zollitsch wörtlich. Leider stehe die Tat nicht isoliert da, wie die verbalen Angriffe auf Schülerinnen und Schüler einer Berliner jüdischen Grundschule wenige Tage später gezeigt hätten. Es sei „für uns alle beschämend, dass Menschen angepöbelt, beleidigt und geschlagen werden, weil sie Juden sind“, schreibt Erzbischof Zollitsch. Die Beschneidungsdebatte, die ein Urteil des Kölner Landgerichts ausgelöst hat, kritisierte Zollitsch als „Mangel an Respekt und Verständnis“. Dass über religiöse Rituale und Gebote kontrovers debattiert werde, sei in einer freien Gesellschaft nicht ungewöhnlich: „Doch der Eifer, mit der über die Beschneidung von Jungen gestritten wird, und die Häme und Verachtung, mit denen bisweilen über die vermeintlich archaischen biblischen Gebote gesprochen und geschrieben wird, sind nicht nur irritierend, sondern verletzend.“

Die Grußbotschaft ging an den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann. Zollitsch überreichte sie an diesem Donnerstag auch dem Botschafter Israels in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman.

(pm 13.09.2012 pr)








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