Arabische Welt/Vatikan: Reaktionen auf den Anschlag von Bengasi
Der Vatikan verurteilte die Ermordung der vier Botschaftsmitarbeiter in Bengasi scharf.
Vatikansprecher Pater Federico Lombardi sprach von einem „schwerwiegenden, organisierten
Attentat“. „Mörderische Gewalt“ und „terroristische Aktivitäten“ seien „durch nichts
zu rechtfertigen“, so der Vatikansprecher, der zugleich der Hoffnung des Vatikan Ausdruck
gab, die Internationale Gemeinschaft möge „zur Förderung des Friedens in Libyen und
im gesamten Nahen Osten“ weiter beitragen.
Die Organisation für Islamische
Zusammenarbeit (OIC) äußerte sich ähnlich: Sie verurteilte die Gewalt gegen US-Vertretungen
in Bengasi und Ägypten. Generalsekretär Ekmeleddin Ihsanoglu erklärte am Mittwoch
im saudischen Dschidda, er sei „schockiert“ über den Angriff von Bengasi; die Tat
sei unter keinen Umständen hinnehmbar. Die internationale Gemeinschaft dürfe sich
nicht von Extremisten irgendeiner Seite in Geiselhaft nehmen lassen.
Reaktionen
auf Verunglimpfungen des Islam müssten die Fakten klarstellen und dürften nicht Unschuldige
für die Taten anderer verantwortlich machen, erinnerte die Leitung der Kairoer Al-Azhar-Universität.
Ahmed Al-Tayeb, Groß-Imam der prominenten Lehreinrichtung des sunnitischen Islam,
äußerte sich am Mittwoch laut der ägyptischen Zeitung „Ahram Online“.
Nach
Auffassung der libanesischen Hisbollah ist es den Filmemachern in den USA darum gegangen,
Spannungen zwischen Muslimen und Christen in Ägypten anzuheizen. Die Mohammed-Satire,
die zu Protesten vor US-Einrichtungen führte, ziele darauf, „Flammen des Hasses“ zu
schüren und die beiden Religionsgemeinschaften „in einen fluchbeladenen Konflikt zu
ziehen“, erklärte die schiitische Organisation am Mittwochabend laut der libanesischen
Zeitung „Daily Star“ (Onlineausgabe).