Kardinal Woelki: „Materialismus ist Kern der Krise“
Der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki hat einen „überbordenden Materialismus und
Konsumismus“ verurteilt. Diese Fehlentwicklung sei „der Kern der heutigen Wirtschafts-
und Finanzkrise“, sagte Woelki am Dienstagabend in Berlin. Dagegen könne die Katholische
Soziallehre helfen, um den Menschen und darauf aufbauend die Wirtschaft zu erneuern,
betonte der Erzbischof. Woelki wandte sich gegen den „Mythos, dass sich der Markt
selbst regulieren würde“ und gegen den „Mythos des grenzenlosen Wachstums“. Damit
sei die Ausbeutung armer Länder und der Erde verbunden. Dagegen trete die Kirche für
eine soziale Marktwirtschaft ein, so der Kardinal. Er äußerte sich bei einem Empfang
des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU). Derweil hat am Mittwoch das Bundesverfassungsgericht
ein wichtiges Urteil zum Euro-Rettungsschirm gefällt, in dem die Richter in Karlsruhe
den ESM genehmigten. Es müsse sichergestellt werden, dass die Haftung Deutschlands
auf die vereinbarten 190 Milliarden Euro beschränkt bleibe, sagte Gerichtspräsident
Andreas Voßkuhle.