Frankreich: Kardinal kritisiert Adoptionsrecht für Homosexuelle
Der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz, Kardinal André Vingt-Trois, hat
die Pläne der sozialistischen Regierung zum Adoptionsrecht sowie zur Anerkennung gleichgeschlechtlicher
Partnerschaften kritisiert. Nur weil Menschen glaubten, sie hätten ein Recht auf Kinder,
dürfe man die Rechte der Kinder nicht vernachlässigen, zitiert die Tageszeitung „La
Croix“ am Mittwoch den Pariser Erzbischof. Justizministerin Christiane Taubira hatte
am Dienstag angekündigt, homosexuellen Paaren eine Adoption ermöglichen zu wollen.
Sie sollten dies unter den gleichen Bedingungen wie heterosexuelle Paare tun dürfen.
Weiter erklärte der Pariser Erzbischof, bei seiner Einstellung handle es sich nicht
um eine primär katholische Betrachtungsweise. Seine Meinung sei natürlich von christlichen
Überlegungen geleitet, aber wenn er andere als die von der sozialistischen Regierung
geplanten Lösungen vorschlage, geschehe das nicht im Dienst der katholischen Kirche,
sondern im Dienst der Menschlichkeit.