2012-09-11 11:50:25

Tansania/Vatikan: Kongress zur Straßenpastoral


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat zu einer besseren Unterstützung von Straßenkindern und Prostituierten in Afrika aufgerufen. In einer Grußbotschaft an den ersten Kongress des päpstlichen Migrantenrates über Straßenpastoral in Afrika, der an diesem Dienstag in Tansania begonnen hat, gab der Papst seiner Hoffnung auf eine stärkere Zusammenarbeit der Ortskirchen im Kampf gegen das Phänomen Ausdruck. Die von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone unterzeichnete Grußbotschaft wurde auf dem Treffen in Dar-es-Salaam verlesen. Vorläufer des Kongresses fanden in den vergangenen Jahren in Lateinamerika, Europa, Asien und Australien statt.
Um die 150 Millionen Straßenkinder gibt es weltweit. Viele davon bringen ihre ganze Familie mit durch, indem sie sich selbst verkaufen: Prostitution, Gewalt und Menschenhandel treffen besonders viele Mädchen und junge Frauen in Afrika. Kardinal Antonio Maria Vegliò ist Präsident des Migrantenrates. Er sagte uns:


„Das Treffen befasst sich unter anderem mit der Situation von Frauen, die – auch auf dem afrikanischen Kontinent – ihren Körper verkaufen, sei es freiwillig oder gezwungenermaßen, etwa als Opfer neuer Formen der Sklaverei. Der Heilige Vater hat in seiner postsynodalen Exhortation , Africae munus‘ an das afrikanische Volk appelliert, jede Initiative zugunsten dieser Mädchen und Frauen zu fördern, denen es oft schlechter geht als Jungen und Männern.“

Ziel der Konferenz, die noch bis zum 15. September geht, ist die Stärkung der afrikanischen Ortskirchen in ihrem Einsatz auf der Straße: Sie versuchen, Straßenkinder, Obdachlose und Prosituierte, aber auch Arbeiter im Transportwesen zu unterstützen, die in Afrika häufig unter prekären Arbeitsbedingungen leiden und nicht selten in Korruption verwickelt werden. Menschenhandel und Prostitution haben in einigen Teilen der Welt inzwischen Züge einer regelrechten Industrie angenommen. Das ist auch dem Präsidenten des päpstlichen Migrantenrates klar:

„Es braucht eine doppelte Aktion, um gegen das Problem anzugehen: von Seiten der Staaten und von Seiten der Ortskirchen. Zu meiner großen Zufriedenheit habe ich gesehen, dass es bereits einige Formen der Kooperation gibt – wie zum Beispiel die Zusammenarbeit zwischen dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und dem Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM), die Evangelisierung vorantreiben und die Menschen fördern.“

Neben praktischer Unterstützung geht es bei der Straßenpastoral auch um Bewusstseinsbildung bei den Betroffenen. Die Seelsorger sollen ihnen Alternativen zum Leben in der Spirale von Gewalt und Hoffnungslosigkeit aufzeigen und Mut zu einem Neuanfang machen. - Die rund 90 Teilnehmer des Kongresses über Straßenpastoral in Tansania kommen aus 31 Nationen des afrikanischen Kontinentes. Darunter sind gut ein Dutzend Bischöfe sowie Migrationsbeauftragte der jeweiligen Bischofskonferenzen, auch Mitarbeiter der Caritas und Ordensleute, die sich tagtäglich auf der Straße um Betroffene kümmern, sind vertreten.

(rv 11.09.2012 pr)








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