Die Bischöfe der portugiesisch-sprachigen
Länder zeigen sich besorgt über das Vorrücken von Sekten in ihren Diözesen. Die neue
Attraktivität der Sekten war das Hauptthema des internationalen Treffens der Bischöfe
aus Angola, Brasilien, Guinea-Bissau, Mosambik, Portugal, São Tomé und Príncipe, sowie
Osttimor, das an diesem Montagabend in der Hauptstadt Osttimors zu Ende gegangen ist.
Der Erzbischof von Palmas in Brasilien, Pedro Brito Guimarães, erklärt im Radio Vatikan
Interview die Charakteristiken der neuen Sekten:
„Die Sekten sind praktisch
alle gleich. Wir könnten sie mit einem weltweiten Konzern vergleichen. Sie wechseln
von einem Land zum anderen, entstehen an einem Ort und zeigen sich an einem anderen.
Vor allem diejenigen nordamerikanischer und brasilianischer Prägung weisen Gemeinsamkeiten
auf, die sie als sehr ähnlich erscheinen lassen: Ihre Arbeitsweise, ihr spirituelles
Angebot und auch die Zielgruppen.“
Die Länder, die sich dem portugiesischen
Sprachraum zurechnen, vereinen eine Bevölkerung von etwa 250 Millionen Menschen. Die
Sekten fänden gerade hier ein fruchtbares Umfeld, so der Erzbischof weiter, denn:
„Die
Menschen brauchen etwas Neues, das unmittelbar ihre Probleme löst. Sie brauchen jemanden,
der eine Heilung vornimmt oder eine Befreiung, ein Wunder, das das hergibt, was man
auf normalem Weg nicht erhalten kann. Die katholische Kirche arbeitet nicht auf diese
Weise, auf das Unmittelbare hin projiziert. Hier sprechen wir von Religionskonsumismus,
Fundamentalismus und Subjektivismus.“