Im Vorfeld des bundesweiten Kirchentreffens in Hannover hat Erzbischof Robert Zollitsch
vor Resignation gewarnt. „Ich spüre die Ungeduld und bin selbst manchmal auch ungeduldig“,
sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem Interview der Katholischen
Nachrichten-Agentur am Dienstag in Bonn. Der Weg in die Zukunft müsse „weiterhin konkret“
sein. Die anstehenden Themen würden zusammengefasst und angegangen. Am Freitag und
Samstag treffen sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt 300 Vertreter aus dem
Raum der Kirche zur zweiten Runde eines Dialogprozesses. Die 2010 von Zollitsch initiierte
Aktion soll sich mit Glauben und Kirche in der modernen Welt befassen und nach dem
Missbrauchsskandal neues Vertrauen gewinnen. Der Freiburger Erzbischof unterstrich,
die vor einem Jahr beim ersten Treffen in Mannheim angesprochenen innerkirchlichen
Themen seien „nicht weg“. Die Bischofskonferenz sei „dran“ an der Frage der wiederverheirateten
Geschiedenen und werde im Frühjahr das Thema Frau in der Kirche behandeln. „Wir brauchen
das, was in Mannheim besprochen wurde, nicht einfach zu wiederholen“, so Zollitsch.
Hannover werde stärker den Blick in die Zukunft und in die Gesellschaft richten: „Denn
wir sind für die Menschen da und nicht für uns selber.“