2012-09-10 14:03:21

Papst zu Kolumbiens Bischöfen: Einsatz für Frieden unabdingbar


RealAudioMP3 „Die Bischöfe Kolumbiens versehen ihren Dienst im Zwiespalt zwischen den Verfolgungen der Welt und den Tröstungen Gottes“. Mit diesen Worten hat Papst Benedikt XVI. die Oberhirten aus dem südamerikanischen Land begrüßt, die derzeit ihren Ad Limina Besuch in Rom absolvieren. Bei der Audienz für die Bischöfe an diesem Montag ging der Papst auch auf die andauernde Gewalt in Kolumbien ein. Tags zuvor hatte er den Konflikt mit den FARC-Rebellen, die für zahlreiche Entfühungen und Morde verantwortlich sind, sogar öffentlich thematisiert: Beim Angelusgebet sagte Benedikt, er hoffe, die geplanten Gespräche zwischen Regierung und linksgerichteten Rebellen seien wirklich vom „Willen zur Vergebung und Versöhnung“ getragen. Den Bischöfen schärfte der Papst ein, dass ihr Einsatz für den Frieden unabdingbar sei:

„Trotz einiger vielversprechender Zeichen bringt die Gewalt doch immer noch Schmerz, Trauer, Tod und Ungerechtigkeit über viele Brüder in Kolumbien. Ich bin dankbar für die Seelsorge, die in vielen schwierigen und gefährlichen Gegenden weiterhin den Leidenden Ihres Landes zuteil wird, und ich rufe Sie dazu auf, auch künftig alles zu tun für den Schutz des menschlichen Lebens und die Pflege des Friedens. Lassen Sie sich dabei vom Beispiel unseres Erlösers inspirieren! Verbreiten Sie das Evangelium und fördern Sie die Versöhnung.”

Die Geschichte Kolumbiens sei deutlich geprägt durch den tiefen katholischen Glauben seiner Menschen und durch das Zeugnis der Nächstenliebe, das viele herausragende Hirten und Laien gäben. Die Säkularisierung sei jedoch eine der schlimmsten Bedrohungen für die Werteskala der Menschen. Deshalb müsse die Kirche besonderes Augenmerk auf die Keimzelle des menschlichen Wertesystems legen: auf die Familie.

„Die Verkündigung des Evangeliums hat unter euch reiche Früchte gebracht, das sieht man etwa an den lebendigen Pfarreien. Gleichzeitig haben Sie selbst aber auch auf die verheerenden Folgen einer wachsenden Säkularisierung aufmerksam gemacht, die den Lebensstil beeinflusst und die Werteskala der Menschen ändert: Dabei werden die Fundamente des katholischen Glaubens, der Ehe, der Familie und der christlichen Moral untergraben. In dieser Hinsicht bleibt die Verteidigung und Förderung der Einrichtung der Familie für Sie eine pastorale Priorität. Darum lade ich Sie ein, trotz aller Schwierigkeiten nicht nachzulassen in Ihren Anstrengungen: Es gilt, die ganze Wahrheit über die Familie, die auf der Ehe fußt, zu verkünden – als Hauskirche und Heiligtum des Lebens.“

Der Papst erinnerte die Bischöfe daran, dass im Pastoralplan der Kolumbianischen Bischofskonferenz auch der „Einsatz für die Neuevangelisierung“ festgeschrieben sei. Bei der Verfolgung dieses Ziels sei die „gute Ausbildung der Priester und Ordensleute unverzichtbar”, notfalls auch mit klaren und gütigen Korrekturen. Besonderes Augenmerk legte er bei seiner Ansprache auch auf die Situation der Jugend: „Die neuen Generationen”, so der Papst, „müssen klar und deutlich spüren, dass Christus ihre Freundschaft sucht und ihnen seine anbietet“. Sie müssen entdecken, dass Christus sein Leben für den Menschen gegeben hat, damit dieser die Fülle des Lebens erkennen könne. Sie dürften also nicht in den Strudel eines mittelmäßigen Lebens gezogen werden, das nur „Leere und Trauer“ hinterlasse. Christus könne ihnen helfen, ihre edelsten Bestrebungen zu verfolgen.

(rv 10.09.2012 cs)








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