Dass der Papst in
einer Woche Beirut besucht, interessiert im Libanon nicht nur die Christen: Auch viele
Muslime werden die Visite aufmerksam verfolgen, und am kommenden 12. September wird
eine gemeinsame Gebetswache stattfinden. Die Veranstalter haben viel dafür getan,
alle Kräfte im Land mit in die Vorbereitungen einzubinden, und darum ist das Interesse
jetzt über alle Religionsgrenzen hinweg groß, sagt Pater Marwan Tabet, Haupt-Vorbereiter
der Reise von Seiten der libanesischen Katholiken.
„Jeder im Land wartet
auf diesen Besuch. Vor zwei Monaten haben die Leute noch nicht richtig glauben können,
dass der Papst auch wirklich kommen würde – bis zu dem Moment, als sein Sprecher Pater
Lombardi die Reise dann offiziell bestätigt hat. Die ganze Kirche, alle Behörden und
sozialen Gruppen, auch die Politiker bereiten sich jetzt vor: Es gibt 24 Stunden am
Tag Konferenzen und Treffen, Tag und Nacht, alle Details sollen geklärt werden. Ich
kann dem Heiligen Vater sagen, dass er wirklich willkommen ist im Libanon, wir warten
auf ihn mit Ungeduld.“
Allerdings gilt Benedikts Reise nicht nur dem Libanon,
sondern ideell dem ganzen Nahen Osten.
„Wir wissen von vielen Menschen, die
zu dem Ereignis in den Libanon reisen werden; die Fluglinien haben Sonderangebote
für Reisende aus Jordanien, Ägypten, dem Irak und Syrien. Wir hoffen, dass viele diese
Angebote wahrnehmen werden!“
Bei seiner Vorbereitung des Papst-Aufenthaltes
im Libanon hat es Pater Tabet besonders gefreut, wie muslimische Mitbürger sich ins
Zeug legen.
„Unsere muslimischen Brüder haben viele Initiativen gestartet,
um konkret einen Beitrag zum Papstbesuch zu leisten. Es ist schon bewegend zu sehen,
dass in vielen Stadtvierteln, wo fast ausschließlich Muslime leben, Poster und Transparente
auftauchen, die den Papst willkommen heißen. Muslimische Führer haben mich angerufen
und gefragt, wie sie uns helfen könnten, damit der Papstbesuch ein Erfolg wird!“
Benedikt
XVI. reist vom 14. bis zum 16. September nach Beirut, um die Ergebnisse einer Sonder-Bischofssynode
zum Nahen Osten vorzustellen.