Der Bischof von Kansas City ist von einem Gericht für schuldig befunden worden, einen
Missbrauchsfall nicht an die Behörden gemeldet zu haben. In einem zweiten Anklagepunkt
wurde Bischof Robert Finn am Donnerstag freigesprochen. Finn war der erste US-Bischof,
der in einem Missbrauchsfall vor einem weltlichen Gericht stand. Er wurde zu zwei
Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, doch das Urteil wurde ausgesetzt und wird unter
bestimmten Bedingungen annulliert. Zu diesen Bedingungen gehört, dass der Bischof
alle Verantwortlichen in seinem Bistum anweist, bei Verdacht auf Kindesmissbrauch
die Behörden einzuschalten, und auch selbst einen Kurs zu diesem Thema absolviert.
Finn sagte unmittelbar vor der Urteilsverkündung, er bedaure ehrlich seine Fehler
und „bitte um Vergebung für die Wunden, die dadurch entstanden sind“. Der Bischof
hatte erfahren, dass auf dem Computer eines Diözesanpriesters kinderpornographische
Fotos gefunden worden waren. Das hatte er aber mehrere Monate lang nicht den Behörden
gemeldet. Am 24. Juli war erstmals ein US-Priester, der für das Erzbistum Philadelphia
arbeitete, wegen der Vertuschung eines Missbrauchsfalls zu einer Haftstrafe verurteilt
worden.