Französischer Denker: „Atheismus ist zum Scheitern verurteilt“
Der französische Philosoph
Rémi Brague hält den europäischen Atheismus für „zum Scheitern verurteilt“. Das sagte
er unlängst bei einem Auftritt in der Katholischen Akademie Bayern in München; dort
hat Brague derzeit auch den Romano-Guardini-Lehrstuhl inne. Der Atheismus habe keine
Zukunft, so der Denker, weil er nicht imstande sei, „eine Zukunft überhaupt zu wollen“,
und weil er das Dasein einer „anderen Perspektive auf die Realität“ als eben diejenige
des Menschen leugne. Immerhin hält Brague dem Atheismus zwei Erfolge zugute: Ihm sei
eine Beschreibung der Welt geglückt, die ohne die „Hypothese Gott“ auskomme, und er
zeige, dass man „auch ohne transzendentes Prinzip Regeln für eine funktionierende
Gesellschaft“ aufstellen könne. Die wirklich relevante Frage heißt aus Sicht des Franzosen
also nicht „Eine Religion oder keine?“, sondern „Welche Art von Religion?“ Ein Beitrag
von Stefan Kempis mit O-Tönen Bragues vom Münchner Kirchenradio.