„Zutiefst verstört und betroffen“ sind die leitenden Persönlichkeiten des Ökumenischen
Rates der Kirchen in Österreich über jüngste Manifestationen des Antisemitismus in
Österreich. Wie der Vorsitzende des Rates, der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae
Dura, und seine beiden Stellvertreter, der evangelische Bischof Michael Bünker und
der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer, am Dienstag in einer gemeinsamen
Stellungnahme betonten, ist „für die gläubigen Christen jede „Form des Antisemitismus
ein Verrat des Glaubens an Gott“. In Österreich dürfe es „keinen Platz für Antisemitismus“
geben.
Die beiden jüngsten Ereignisse – die dramatischen verbalen Angriffe
auf einen Rabbiner auf dem Wiener Schwedenplatz und die Veröffentlichung einer antijüdischen
Karikatur im Stil der nationalsozialistischen Propaganda auf der Facebook-Seite eines
österreichischen Politikers – seien „erschreckende Signale, dass dem Antisemitismus
wieder Tür und Tor geöffnet wird“. Besonders beschämend sei, dass seitens der offiziellen
Politik nicht reagiert werde.