Christen haben weiterhin
Angst in Jos. Das sagt der anglikanische Erzbischof von Jos, Benjamin Kwashi, im Gespräch
mit Radio Vatikan. Zwar gebe es nicht mehr Anschläge gegen Gläubige, doch die massive
Militärpräsenz und die zahlreichen Check-Points erschweren den Alltag der Menschen,
so Erzbischof Kwashi.
„Zusammen mit meinem katholischen Mitbruder, Erzbischof
Ignatius Kaigama, fordern wir nun Gerechtigkeit für die Menschen in Jos. Nun geht
es darum, die Verantwortlichen der Anschläge in Rechenschaft zu ziehen. Es ist die
Zeit gekommen, dass wir die Täter nennen und verurteilen. Das heißt aber nicht, dass
wir Rache ausüben wollen. Im Gegenteil, Versöhnung und Friede kann nur dann entstehen,
wenn die Gerechtigkeit gewahrt wird.“
Der letzte große Anschlag gegen eine
Kirche war Anfang August. Dabei starben 19 Menschen. Die Christen in Nigeria hätten
keine Unterschiede gemacht, welche Konfession mehr Schaden erlitten habe, so der anglikanische
Erzbischof im Gespräch mit Radio Vatikan.
„Gerade die Zusammenarbeit mit
dem katholischen Erzbischof Kaigama hat gezeigt, wie wichtig es für uns Christen ist,
dass wir gemeinsam für den Frieden einstehen.“
Hinter den Anschlägen gegen
christliche Einrichtungen steht die fundamentalistische Sekte Boko Haram. Die nigerianische
Regierung hat vor kurzem erstmals Verhandlungen mit Vertretern der Islamisten aufgenommen.
Seither ist die Lage ruhiger geworden.