San Myung Mun ist
tot: Der Gründer der Mun-Sekte starb im Alter von 92 Jahren in Südkorea. Berühmt geworden
ist der Gründer der so genannten „Vereinigungskirche“ vor allem durch seine Massenhochzeiten,
bei denen er via Satellit tausenden Paaren in aller Welt gleichzeitig den Segen gab.
Sein Firmenimperium machte Mun zum Milliardär. In Deutschland hatte er lange Einreiseverbot.
Die
katholische Kirche verbindet mit Mun eine unangenehme Episode: die Hochzeit des früheren
Kurienerzbischofs Emmanuel Milingo nämlich. Der aus Sambia stammende Kirchenmann wurde
vom Vatikan exkommuniziert, nachdem er in einer Mun-Zeremonie eine Frau namens Maria
Sung geehelicht hatte. Eine Versöhnung Milingos mit dem Vatikan scheiterte. Heute
tritt der afrikanische Erzbischof mit unerlaubten Priesterweihen für eine Aufhebung
des Pflichtzölibats ein.
Zurück zu Mun, dem selbsternannten Messias, der aus
dem heutigen Nordkorea stammte: Seine Sekte hat nach eigenen Angaben etwa drei Millionen
Mitglieder. Frühere Anhänger setzen die Zahl allerdings viel niedriger an, bei höchstens
100.000. Berichte über Gehirnwäsche in der Sekte sind zahlreich. Das Mun-Firmenimperium
ist sehr ausgedehnt, zu ihm zählen Krankenhäuser, Zeitungen, Hotels und sogar Sportteams.
Mun setzte sich zeitlebens sehr für eine Wiedervereinigung der beiden getrennten Landesteile
Koreas ein, auch durch Kontakte zur nordkoreanischen Führung.