Die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem
gekommen waren, hielten sich bei Jesus auf. Sie sahen, daß einige seiner Jünger ihr
Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen nämlich
wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen
haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt. Auch wenn sie vom Markt kommen,
essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften
halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. Die Pharisäer und
die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die
Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete
ihnen: Der Prophet Jesaja hatte recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses
Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir.Es ist sinnlos,
wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Ihr gebt Gottes
Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen. Dann rief er die Leute
wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was
von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem
Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen,
kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist,
Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von
innen und macht den Menschen unrein.
Autor unserer Sonntagsbetrachtungen
im Monat September ist der Stadtdechant von Bonn, Wilfried Schumacher.