„Wir sind reich, im Vergleich mit Afrika sind unsere Probleme Kinkerlitzchen.“ Das
sagt der neue Chef des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS), Pater Frido Pflüger, der
lange in Ostafrika gearbeitet hat. Europa verhalte sich in seiner Asylpolitik „sehr
abschottend“ und abwehrend den Flüchtlingen gegenüber, dabei seien es oft „wir selbst“,
die durch die Unterstützung von korrupten Diktatoren die Not der Vertriebenen mitverursachten.
Im Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur äußerte Pflüger, dies sei sehr
beschämend für Europa. Der Jesuit erinnerte an die somalischen Flüchtlinge, die in
den letzten Jahren zu Millionen in Nachbarländer geflohen sind. Diese Nachbarländer
litten massiv unter den Flüchtlingen, nähmen sie jedoch trotzdem bereitwillig auf.
Davon könnten wir Europäer nur lernen, sagt Pflüger. (kna 31.08.2012 db)