2012-08-26 13:01:04

"Etwas von Gott zu wissen, genügt nicht"


RealAudioMP3 Über die Beziehung zwischen Glauben und Wissen hat Papst Benedikt XVI. an diesem Sonntag beim Angelus nachgedacht. Vor den Pilgern und Besuchern, die zum Mittagsgebet nach Castelgandolfo gekommen waren, sagte der Papst, für den Glauben genüge es nicht, bloß etwas von Gott zu wissen. „Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes“ – auf diese Worte des Apostels Petrus vom Sonntagsevangelium eingehend, zitierte Benedikt seinen Lieblingsheiligen, Augustinus von Hippo, dem an dieser Schriftstelle besonders auffiel, dass das Glauben vor dem Wissen komme.

“[Petrus] sagt nicht: Wir haben erkannt und geglaubt, sondern: wir haben geglaubt und erkannt. Wir haben geglaubt, um danach erkennen zu können. Hätten wir hingegen erst erkennen und dann glauben wollen, wäre es uns weder geglückt zu erkennen noch zu glauben.“

Ausgangspunkt seiner Überlegungen war das Sonntagsevangelium mit der Frage Jesu an die Apostel, ob auch sie von ihm weggehen würden wie viele andere Jünger, die sich enttäuscht von ihm abwandten, weil Jesus kein irdischer Herrscher sein wollte. Die Apostel aber blieben an seiner Seite, einschließlich Judas.

„Judas hätte eigentlich weggehen müssen, wäre er ehrlich gewesen. Er blieb nicht aus Glaube, nicht aus Liebe, sondern mit dem geheimen Plan, sich am Meister zu rächen. Warum? Weil sich Judas von Jesus verraten fühlte und beschloss, ihn seinerseits zu verraten. Judas wollte einen siegreichen Messias, der eine Revolte gegen die Römer anführte. Die größte Schuld Judas war die Falschheit, die ein Zeichen des Teufels ist.“

Auf Deutsch führte Papst Benedikt aus:

„Die liturgischen Lesungen des heutigen Sonntags wollen uns deutlich machen, wie wir das Wort Gottes aufnehmen sollen. Es genügt nicht, nur etwas von Gott zu wissen. Christus will in unserem Leben und in unserem Alltag präsent sein, er will uns begleiten. Wir sind eingeladen, ihm nachzugehen: nach seinem Vorbild zu handeln, mit ihm im Gebet Zwiesprache zu halten, anderen von seiner Güte zu erzählen. So kann die Gestalt Christi an uns lebendig werden, und unser Herz wird immer mehr von seiner Liebe erfüllt. Dazu schenke Gott euch seine Gnade.”

(rv 26.08.2012 gs)









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