Fünfzehn Parteien und Verbände versuchen, die angekündigte Gründung eines Ministeriums
für Religions- und Kultangelegenheiten zu verhindern. Ein solches Ministerium, für
das es in Mali keinen Präzedenzfall gibt, würde aus ihrer Sicht den säkularen Charakter
des Staatswesens verletzen. Das schreiben sie in einer Erklärung, aus der am Freitag
die malische Zeitung „Le Républicain“ zitierte. Malis früherer Premierminister Soumana
Sako nennt die Gründung eines Religionsministeriums „eine ernste Gefahr für die Demokratie“.
Zwar sei Mali zu etwa 95 Prozent islamisch, „aber wir bestehen auf dem säkularen Charakter
des Staats“. Die Behörden seien offenbar „vor dem muslimischen Extremismus eingeknickt“.
Sako wörtlich: „Wir fürchten, dass da eine Appeasement-Politik gegen den Salafisten
betrieben wird, die den Norden von Mali beherrschen.“ Das könne bis zur Ausrufung
einer Islamischen Republik Mali oder aber zur Einführung der Scharia im ganzen Land
führen, warnte der Politiker.