Für den Kölner Kardinal Joachim Meisner ist für die Versöhnung der Piusbruderschaft
mit Rom eine volle Anerkennung des Lehramts des Papstes und des Zweiten Vatikanischen
Konzils (1962-1965) unabdingbar. In einem am Freitag auf der Internetplattform „direktzu.kardinal-meisner.de“
veröffentlichten Beitrag Meisners heißt es, dazu gehörten auch die Dekrete über die
Religionsfreiheit, das Verhältnis zu den Juden sowie die heutige Form der Liturgie.
Eine Rückkehr der Piusbruderschaft in die Gemeinschaft der katholischen Kirche setze
zudem voraus, dass sie ihre Vorwürfe gegen den Papst zurücknehme, er sei nicht rechtgläubig.
„Wer lehramtliche Aussagen ganz oder teilweise ablehnt, kann nicht in der
vollen Gemeinschaft der Kirche stehen“, betont Meisner. Er weist in seinem Text darauf
hin, dass der Papst wiederholt seine Wertschätzung für den jüdischen Glauben und die
Wichtigkeit des Dialogs zwischen Christen und Juden zum Ausdruck gebracht habe. So
habe Benedikt XVI. beim Kölner Weltjugendtag 2005 die dortige Synagoge besucht und
dabei seinen Vorgänger Johannes Paul II. mit den Worten zitiert: „Wer Jesus Christus
begegnet, begegnet dem Judentum.“