Schweiz/Pakistan: Weltkirchenrat-Sitzung zu Blasphemie
Nach der Festnahme eines geistig behinderten pakistanischen Mädchens aufgrund von
Blasphemievorwürfen hat der Weltkirchenrat ein Hearing zu der Frage anberaumt. Die
Experten-Anhörung finde vom 17. bis 19. September in Verbindung mit der 21. Sitzung
des UN-Menschenrechtsrates in Genf statt, teilte die ökumenische Organisation am Mittwoch
mit. Zur Lage religiöser Minderheiten in Pakistan und zu einer missbräuchlichen Anwendung
des Blasphemie-Paragrafen sollen sich Sprecher von Glaubensgemeinschaften und Menschenrechtsorganisationen
sowie Vertreter der UN und der pakistanischen Regierung äußern. Veranlasst sei das
Sondertreffen durch die „sich verschlechternde Menschenrechtslage für Minderheiten
in Pakistan und den Missbrauch des Blasphemiegesetzes“, sagte Mathews George Chunakara,
Direktor der Ratskommission für Internationale Angelegenheiten (CCIA). Die ökumenische
Anwaltschaft solle entsprechenden Initiativen mehr Nachdruck verleihen. Zudem solle
das Hearing den betroffenen Minderheiten eine Plattform bieten, um sich international
und beim UN-Menschenrechtsrat Gehör zu verschaffen.