2012-08-22 11:33:50

Äthiopien: Papst kondoliert zum Tod von Zenawi


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat zum Tod des äthiopischen Ministerpräsidenten Meles Zenawi kondoliert. In einem von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone verfassten Beileidtelegramm versichert der Papst dem äthiopischen Volk seinen Apostolischen Segen. Mit dem Tod des Patriarchen der äthiopisch-orthodoxen Kirche letzte Woche und nun dem Tod Zenawis seien innerhalb kurzer Zeit gleich zwei wichtige Persönlichkeiten des Dialogs gestorben. Das sagt Pater Giuseppe Cavallini, langjähriger Missionar in dem ostafrikanischen Land.

„Die Nachricht des Todes von Zenawi war ein Schock, obwohl er seit zwei Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten war. Er war ja krank und hat sich im Ausland kuriert. Die Konsequenzen für die Zukunft sind sehr ungewiss. Er war sehr gut mit dem verstorbenen Patriarchen befreundet und international sehr geachtet.“

Besonders die Freundschaft mit den USA kennzeichnete Zenawis Politik. Dank seiner Vermittlung wurde in Äthiopien ein US-Stützpunkt eingerichtet, von wo aus Drohnen Richtung Somalia starteten. Auch aus historischen Gründen ist Äthiopien eine Art natürlicher Verbündeter des Westens im Kampf gegen islamistischen Terror, denn das Christentum ist dort schon seit dem 4. Jahrhundert Staatsreligion.

„Zenawi hatte sich sehr stark für ein Eingreifen in Somalia eingesetzt, wurde aber von den USA gestoppt. Er war auf regionaler Ebene sicherlich der mächtigste Mann, ohne ihn hätten niemals Truppen der Afrikanischen Union nach Somalia einmarschieren können.“

Die Regierung in Addis Abeba müht sich nun, den Eindruck eines Machtvakuums zu vermeiden. Die Regierungsgeschäfte übernimmt Vizepremier Hailemariam Desalegn. Doch sicher ist es nicht, dass der Wechsel reibungslos über die Bühne geht, so der ehemalige Äthiopien-Missionar Cavallini.

(rv 22.08.2012 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.