Die große Mehrheit
der Menschen im Heiligen Land wünscht sich nichts sehnlicher als Frieden. Mit dieser
Überlegung tritt der frisch ernannte Botschafter des Papstes in Israel seine Mission
im Nahen Osten an. Erzbischof Giuseppe Lazzarotto ist gleichzeitig Delegat für Jerusalem
und die Palästinensergebiete. Im Gespräch mit uns sagte er, er wolle seinen Beitrag
zum Dialog und zum Frieden im Heiligen Land leisten.
„Ich baue darauf,
dass ein tiefes Bewusstsein darüber besteht, dass nur der Dialog zu gerechten und
angemessenen Lösungen führt. So viele Männer und Frauen guten Willens, ich bin überzeugt:
die große Mehrheit der Bevölkerung im Heiligen Land, bemühen sich Tag für Tag und
Schritt für Schritt, damit der Weg zum Frieden endlich allen offen steht.“
Nur
sehr erfahrene Diplomaten schickt der Vatikan als Nuntius ins Heilige Land. Erzbischof
Lazzarotto, der aus Norditalien stammt und 70 Jahre alt ist, hatte bereits früher
Gelegenheit, Erfahrungen in Jerusalem zu sammeln.
„Wenn ich an die christliche
Gemeinde im Heiligen Land denke, kommen mir die Gesichter so vieler Menschen in den
Sinn, mit denen ich Arbeitskontakte, aber auch Freundschaften unterhalten habe, oder
auch Gebetsmomente, als ich von 1982 bis 1984 Dienst in Jerusalem tat. Auch als Nuntius
in Irak und Jordanien hatte ich mehrmals Gelegenheit, nach Jerusalem zu kommen. Vor
uns allen liegt ein großes Anliegen: ein Zusammenleben in Eintracht und in Brüderlichkeit,
damit wir lebendiges Zeugnis des auferstandenen Herrn sind.“
Die Verhandlungen
über das Grundlagenabkommen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl über Wirtschaftsfragen
werden dem Vernehmen nach weiterhin vom bisherigen Nuntius in Jerusalem, Erzbischof
Antonio Franco, betreut, der soeben in den Ruhestand getreten ist. Die Verhandlungen
stehen verschiedenen Angaben zufolge nach langjährigem Ringen vor ihrem Abschluss.