Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., verlangt ein Ende
der „Instrumentalisierung des religiösen Fundamentalismus" durch die Politik. In einer
Erklärung drückt das Ehrenoberhaupt der Orthodoxen in aller Welt seine tiefe Sorge
über die Entwicklung in Syrien und die Situation der Christen in diesem Land aus.
Er appelliert an die Konfliktparteien, „sofort" das Blutvergießen einzustellen. Zugleich
verweist der Patriarch auf andere Krisengebiete wie Sudan und Nigeria, wo die Christen
ebenfalls leiden müssten. Die Lösung all dieser Konflikte könne nur im Dialog gesucht
werden, heißt es in der Erklärung weiter. Denn der Dialog trage nicht nur zum Verständnis
der Unterschiede bei, er sei auch das Wesen von Verständigung und Versöhnung. Daher
hätten die religiösen Führungspersönlichkeiten in aller Welt die „Pflicht und Schuldigkeit,
den Konflikten entgegenzutreten" und durch den Dialog den „Frieden Gottes" zu fördern.
Weiter wird in der Erklärung betont: „Religion darf niemals als Vorwand für die verschiedenen
Konflikte benützt werden, indem der Fundamentalismus für politische Zwecke instrumentalisiert
wird. Jedes Verbrechen, das im Namen der Religion begangen wird, ist ein Verbrechen
gegen die Religion."