Eine elfjährige Christin, die das Down-Syndrom hat, ist bei Islamabad unter Vorwurf
der Blasphemie verhaftet worden. Einwohner eines Dorfes vor den Toren der Hauptstadt
hatten dem Kind laut Presseberichten vorgeworfen, Seiten eines Koran-Lesebuches verbrannt
zu haben. Das Mädchen solle nun vor Gericht gestellt werden, heißt es weiter. Die
Polizei habe sich zunächst geweigert, den Vorwürfen nachzugehen, habe dem Druck einiger
Dorfbewohner aber schließlich nachgegeben und das Mädchen am Donnerstag verhaftet.
Mehrere Personen hätten eine Verkehrsstraße blockiert und das Kommissariat umzingelt,
um die Polizei zur Verhaftung der Behinderten zu drängen. Paul Bhatti, Berater des
Ministeriums für Nationale Harmonie, habe sich in den Fall eingeschaltet und bemühe
sich um rechtlichen Beistand für das Kind, berichtet die Agentur ansa unter Verweis
auf lokale Berichte weiter. In Pakistan werden Angehörige religiöser Minderheiten
immer wieder wegen angeblicher Gotteslästerung bedrängt und verhaftet. (ansa 19.08.2012
pr)