2012-08-19 13:17:01

Benedikt XVI. begrüßt polnisch-russische Versöhnungserklärung


RealAudioMP3 In seinen polnischen Grußworten ging der Papst nach dem Angelus-Gebet von diesem Sonntag auf die Versöhnungsinitiative der russisch-orthodoxen und der katholischen Kirche in Polen ein. Spitzenvertreter beider Kirchen hatten am Freitagmittag in der polnischen Hauptstadt eine Gemeinsame Versöhnungserklärung unterzeichnet. Das historische Treffen stehe auch im Zeichen der Ökumene, sagte Benedikt XVI., der die Initiative ausdrücklich begrüßte. Den Patriarchen von Moskau und ganz Russland, Kyrill I., und alle orthodoxen Gläubigen bedachte er mit herzlichen Grüßen. Benedikt XVI.:

„Das Programm dieses Besuches sah auch Treffen mit den katholischen Bischöfen vor, es ging um die gemeinsame Erklärung des Wunsches, die brüderliche Einheit wachsen zu lassen und bei der Verbreitung der Werte des Evangeliums in der Welt von heute zusammenzuarbeiten - im Geiste desselben Glaubens an Jesus Christus. Das ist ein wichtiges Ereignis, das Hoffnung für die Zukunft aufkommen lässt.“

Am Freitag hatten der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Jozef Michalik, und Kyrill I. im Warschauer Königsschloss eine „Gemeinsame Botschaft an die Völker Russlands und Polens“ unterzeichnet. Darin rufen beide Kirchen ihre Gläubigen auf, „um die Vergebung des Leids, der Ungerechtigkeiten und alles Bösen zu bitten, das einander zugefügt wurde“. Polen und Russen sollten einander als „Freunde und Brüder“ sehen. Die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ würdigte die Erklärung am Wochenende als einen Beitrag für die Sichtbarkeit des Christentums in Europa. Die Zusammenarbeit der beiden Kirchen ermögliche ein gemeinsames christliches Zeugnis und einen „dringend notwendigen“ Widerspruch zum Säkularismus.

Kyrill I. warnt vor Abkehr vom Christentum

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. warnte zum Abschluss seines Polen-Besuchs vor einer Abkehr vom Christentum. Polen und Russen wüssten aus ihrer jeweiligen Geschichte, dass der Aufbau einer guten Gesellschaft ohne Gott zum Scheitern verurteilt sei, sagte er am Sonntag bei einem Gottesdienst im ostpolnischen Wallfahrtsort Grabarka. Die Bürger beider Länder hätten während des Kommunismus gelernt, dass sich ein Staat ohne Gott und Glaube gegen die Menschen wende. Zu dem Gottesdienst am hohen orthodoxen Feiertag Verklärung Christi waren mehr als 10.000 Menschen gekommen. Erstmals nahm auch eine ranghohe katholische Delegation an der jährlichen Wallfahrtsmesse in Grabarka teil. Sie wurde vom Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz angeführt, Erzbischof Jozef Michalik.


(rv/kna/or 19.08.2012 pr)







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