D: Unterschiedliche Erwartungen an islamischen Religionsunterricht
Im Bundesland NRW wird ab Mittwoch bekenntnisorientierter islamischer Religionsunterricht
in deutscher Sprache für 2.500 Schüler an 44 Grundschulen erteilt. Dies sagte NRW-Schulministerin
Sylvia Löhrmann auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf an diesem Freitag. Laut einem
Bericht der KNA wolle die Landesregierung „planvoll und schrittweise“ vorgehen, bis
man am Ende allen 320.000 muslimischen Schülern in NRW, den islamischen Religionsunterricht
ermöglichen könne. Allerdings seien die Erwartung an den Lehrplan unterschiedlich.
So wünsche die Politik, dass der Unterricht zur Integration beitrage, während muslimische
Verbände mehr Wert auf einen identitätsstiftenden Unterricht lägen. Man wolle jedoch
versuchen, die Mitte zu treffen und einen „authentischen, reflektierten“ Unterricht
anzubieten, hieß es auf der Pressekonferenz.
Zunächst werde man dem bisherigen
Lehrplan des Fachs Islamkunde folgen, bis im Sommer des kommenden Jahres ein eigener
Plan ausgearbeitet sei. Da bisher muslimische Organisationen nicht als Religionsgemeinschaft
anerkannt seien, werde zunächst ein unabhängiger Beirat über die Lehrpläne entscheiden.
Spätestens im Jahr 2019 wolle man ein Modell gefunden haben, in dem muslimische Beiratsmitglieder
fest vertreten seien.