D: Religionsunterricht in Berlin auf lange Sicht gefährdet
Kirchen können einen wichtigen Beitrag zu Fragen wie Toleranz oder Vermittlung von
Wissen über Religionen leisten. Das sagte der Erzbischof von Berlin, Kardinal Rainer
Maria Woelki, in einem Interview gegenüber der Berliner Zeitung. Für diesen Beitrag
müsse geworben werden. Gerade in Berlin, wo Religionsunterricht lediglich als freiwilliges
Zusatzangebot bestehe, sei eine Aufwertung des Fachs Religion wichtig. Andernfalls
werde sich das Erzbistum Berlin diesen Unterricht in zehn Jahren nicht mehr leisten
können, so Woelki. Eine Volksabstimmung lehne der Kardinal jedoch ab. Er wolle eher
für den positiven Einfluss werben, den der Religionsunterricht auf das friedliche
Miteinander in der Bevölkerung habe.
Angesichts der finanziellen Probleme von
weiteren Fächern wie Lebenskunde, sollte den politischen Verantwortlichen der Handlungsbedarf
klar sein, so Woelki. Lobend hob der Berliner Kardinal jedoch die Gesprächsbereitschaft
des Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit hervor, der den Sorgen des Bistums mit großer
Offenheit begegne.